1. Kapitel
(1)Am nächsten Tag ging Petros zugleich mit den Gefährten also hinaus und kam an einen Platz und nachdem er sich hingestellt hatte, begann er zu reden: „ Gott, der einst alle gottlosen Menschen durch Wasser vernichtet hatte, vermochte, dass einer, den er als fromm fand, mit seinen drei Söhnen und den Frauen in einem Kasten gerettet wurden. (2) Daran ist sein Wesen zu erkennen, die Menge der Gottlosen kümmert (ihn) nicht, aber für die Rettung eines einzigen Frommen sorgt er. Da also die Gottlosigkeit größer ist, hat der Gebieter den einen übrig gelassen, währen die vielen nicht existierten wie diejenigen, welche Götter verehren[01].
2. Kapitel
(1)Wenn ich euch also angebe und anzeige, dass dies die größte Sünde ist, die euch alle vernichten kann, dann sollst du euren Verstand gebrauchen, dass ihr nicht umkommt und betrogen werdet, da die Menge viel sind; Ihr habt nämlich an der einst überfluteten Welt ein Beispiel[02]. (2) Und fürwahr, die Sünde von jenen war viel geringer als die eure; jene waren nämlich gegen ihresgleichen gottlos oder mordeten oder brachen die Ehe, ihr aber handelt gegen den Gott des Ganzen gottlos, indem ihr statt seiner oder mit ihm seelenlose Standbilder verehrt und seinen göttlichen Namen für jede nicht wahrnehmbare Materie verwendet. (3) Zuerst wart ihr also unglücklich, da ihr nicht den Unterschied zwischen Alleinherrschaft und Vielherrschaft kanntet, denn die Alleinherrschaft ist die Geberin der Eintracht, aber die Vielherrschaft ist die Bewirkerin von Kriegen. Das Eine kämpft nämlich nicht mit sich selbst, das Viele aber hat die Absicht, den Kampf gegen einen andern anzufangen.
3. Kapitel
(1)Freilich lebte Noe noch dreißig Jahre nach der Flut und verbrachte (sie) in Eintracht mit der von ihm hervorgebrachten Menge, und er war König nach dem Bilde des einzigen Gottes. Aber nach seinem Tode erstrebten vile von den Seinen die Herrschaft und indem sie sich bemühten zu herrschen, sannen sie darüber nach, wie jeder es vermochte, (2) Und der eine durch Krieg, der andere durch List, einer durch Überredung, ein anderer anders, einer von ihnen war vom Geschlecht Cham, der den Mestrem gemacht hatte, aus dem die Stämme der Ägypter und Babylonier und Perser erwuchsen[03].
4. Kapitel
(1)Aus diesem Geschlecht ging einer auf Grund der Nachfolge hervor, der Magisches empfangen hatte, mit Namen Nebrod, wie ein Gigant dachte er vor Gott zu sein, den die Griechen Zoroaster nannten. (2) Der erstrebte nach der Flut die Herrschaft und war ein großer Magier, während er aber jetzt schlecht regierte, beobachtete er das Weltall und zwang mit magischen Künsten einen Stern zur Verleihung der Herrschaft. (3) Erb aber (er der Oberste war und Macht des Zwanges hatte) goss das Feuer der Herrschaft mit Zorn aus, so dass er auch für den Eid mit Klugheit und an dem, der zuerst Zwang geübt hat, Rache nahm.
5. Kapitel
(1)Als aus diesem vom Himmel zur Erde gefallenen Blitz also der Zauberer Nebrod aufgenommen wurde, wurde er aus dem gleichen Anlass in Zoroaster umbenannt, weil die lebendige Bewegung des Sterns[04] gegen ihn getrieben wurde. (2) Aber die damals Unwissenden unter den Menschen, die meinten, dass die Seele durch einen Donnerschlag wegen der Liebe zu Gott zurückgeholt worden sei, begruben den zurückgebliebenen Leib und ehrten das Grab mit einem Tempel in der Persis, wo der Absturz des Feuers geschehen war, verehrten ihn aber wie einen Gott. (3) Nach diesem Beispiel begruben sie die durch Donner gewaltsam Umgekommenen als Gottesfreunde, ehrten sie mit Tempeln und errichteten Bildwerke in der eigenen gestalt der Verstorbenen,(4) Deshalb eiferten ebenso auch die Herrscher der Orte nach, und die meisten der von ihnen Geliebten, die nicht durch einen Donnerschlag ums Leben Gekommenen ehrten ihre Gräber mit Tempeln und Standbildern und befahlen, dass die mit Altären Verbundenen wie Götter verehrt würden. (5) Viel später aber, nach langer Zeit wurden sie von den Nachkommen für wahrhaftige Götter gehalten.
6. Kapitel
(1)Ebenso wie es am Anfang eine (Herrschaft) gab, so wurden viele Unterschiede dieser Art der Herrschaft. Da die Perser als Erste Kohlen des vom Himmel gekommenen Blitzes nahmen, zur häuslichen Pflege bewahrten und wie einen Gott das Feuer verehrten, wie auch die ersten Anbeter vom Feuer selbst als die Ersten der Herrschaft geehrt wurden. (2) Nach ihnen stahlen die Babylonier die Kohlen des dortigen Feuers, bewahrten (es) als das Ihrige, beteten (es) an und herrschten in der Folge, die Ägypter aber handelten ebenso, wobei sie das Feuer in ihrer Sprache Phthae nannten, was übersetzt Hephaistos heißt, der auch bei ihnen als Erster, der geherrscht hat, genannt wird. (3) Nachdem sie auf diese Weise verfahren und ein Götterbild angefertigt und Altäre zur Ehre des Feuers (damit) verbunden hatten, wurden die meisten des Königreichs gelöscht,
7. Kapitel
(1)sie hörten aber nicht auf, die Götterbilder anzubeten infolge der bösen Absicht der Zauberer, die für sie Vorwände fanden, dass sie an der törichten Verehrung festhalten konnten; (2)Nachdem sie nämlich die Götzenbilder errichtet hatten, bestimmten sie für sie Feste mit magischen Vollzügen und mit Rauchopfern, Trankopfern, Flöten und Klappern, wobei die unwissenden Betrogenen selbst mit Absicht die früheren Kulte nicht verließen, auch wenn deren Herrschaft beseitigt war; (3) Deswegen zogen sie wegen des Vergnügens den Irrtum der Wahrheit vor. Die nach dem zechen am Altar jauchzen, während aus der Tiefe wie durch Träume der Seele ihnen die künftige Strafe für ihre derartigen Taten verkündet wird.
8. Kapitel
(1) Während also im Leben viele Kulte herzu kommen, sind wir (die guten Kaufleute) anwesend um euch den Kult zu bringen, der uns von unseren Vorfahren überliefert und bewahrt wurde wie die Samen der Pflanzen und euer gegenwärtiges Gericht zu zeigen sowie mit Vollmacht zu bestimmen. (2) Überlegt, was euch angeht! Wenn ihr also das Eurige , dann werdet ihr nicht nur die Dämonen und die von den Dämonen ausgehenden Leidenschaften fliehen können, sondern es auch selbst aus dem Lande verjagen und ihr werdet die zum Besten haben, welche sie anflehen und scheinbar gut sein wollen.
9. Kapitel
(1)Da ihr hingegen in diesem Leben durch die Dämonen von ungewöhnlichen Leiden gequält werdet und die Seelen bei der Trennung vom Leibe gestraft werden, wobei Gott die Wahrheit nicht verurteilt, sondern sie dieses Gericht über die bösen taten haben. (2) Die Dämonen nämlich, welche durch die ihnen überlassene Nahrung Macht haben, dringen durch eure Hände in die Leiber ein. Sie verstecken sich nämlich lange Zeit und werden durch die Seele geprüft. (3) Und wegen der Sorglosigkeit derer, die sich nicht selbst zu helfen wissen oder auch nicht wollen, deren Seele muss bei der Auflösung des Leibes weggetragen werden, an Orte, die er will. (4) Aber das Schwerste von allem ist, sobald der Dämon bei der Vollendung des Alls dem reinigenden Feuer überlassen wird, muss die mit ihm verbundene Seele unaussprechlich bestraft werden, aber der Dämon vergnügt sich. (5) Die nämlich aus dem Licht ist und nicht die fremde Flamme des Feuers bringt, wird gepeinigt wer aber im Wesen seines Geschlechts ist, vergnügt sich, denn es ist eine unzerreißbare Fessel der von ihm zusammengehaltenen Seele.
10. Kapitel
(1)Dass sich aber die Dämonen bemühen, in die Leiber der Menschen einzudringen, hat diese Ursache. (2) Obwohl sie Geister sind, haben sie das Begehren nach Speise und Trank und Geschlechtsverkehr, können aber nicht teilhaben, weil sie Geister sind und der zum Gebrauch geeigneten Glieder bedürfen, gehen sie in die Leiber der Menschen hinein, damit, wenn sie brauchbare Glieder erreichen, können sie erreichen, was sie wollen, es sei Nahrung durch die Zähne der Menschen, sei Geschlechtsverkehr durch deren Schamglied. (3) Daher ist Fasten und Mangel und Elend die am meisten geeignete Hilfe zur Vertreibung der Dämonen. (4) Wenn sie nämlich wegen der Teilhabe in den Leib eines Menschen kommen, ist offenbar, dass sie durch (seine) elende Lage zur Flucht veranlasst werden. (4) Da aber einige Fürchterliche eingetroffen sind und wetteifern und fürwahr als Strafende in dem bestraften Leibe bleiben, deshalb ist es nötig, mit Gebeten und Bitten zu Gott zu fliehen und sich aller unreinen Absichten zu enthalten, sodass die Hand Gottes ihn als Heiligen und Glaubenden zu seiner Heilung berührt.
11. Kapitel
(1)Es ist aber auch nötig, bei den Gebeten das Fliehen zu Gott zu bekennen und zu bezeugen und nicht den Ungehorsam der Dämonen, sondern die (eigene) Trägheit. Alles widerfährt nämlich dem Glaubenden, den Ungläubigen aber nichts. (2) Weshalb auch die Dämonen selbst, die das Maß des Glaubens derer kennen, derer sie sich bemächtigen, ihren entsprechenden Aufenthalt ermessen. Bei denen aber, die gänzlich glauben und Gutes tun, können sie auch nicht eine kleine Zeit sein. (3) Durch den Glauben an Gott wendet sich, wie zur Natur des Wassers, die Seele zum Dämon und löscht ihn aus wie einen Funken des Feuers. (4) Es ist also eine Arbeit für jeden, die Vertreibung eines Dämons ihm zu bedenken. In den Seelen rechten sie nämlich miteinander, wer um seine Rettung unbekümmert ist, wobei die Begierden jeden Verstand dem unterwerfen, was sie wollen.
12. Kapitel
(1)Deshalb wissen viele nicht, woher sie bewegt werden, durch die den Dämonen unterworfenen bösen Gedanken, wie sie durch die Überlegung ihrer Seelen merken. (2) Deshalb werden sie saumselig, zu denen zu kommen, welche sie retten können, und sie wissen nicht, dass sie von den (sie) mit List fangenden Dämonen vertilgt wurden. (3) Sie werden also von den in ihren Seelen verborgenen Dämonen ihrem Begehren ausgeliefert, nicht wie von einem belästigenden Dämon, sondern von einer leiblichen Krankheit ( sei es von einem bitteren Stoff oder der Galle oder einer Entzündung oder einem Übermaß des Blutes oder einer Entzündung der Haut oder etwas anderem). Wenn es aber auch so war, ist es doch nicht die abgesonderte Gestalt des Dämons selbst. (4) Auch die irdische Seele überhaupt nämlich, durch den Grund aller Nahrung hindurch dringend, die durch die Menge der Speise noch mehr erhalten hat, wurde mit dem Geist wie mit einem Verwandten vereinigt (was die Seele eines Menschen ist), aber das mit dem Leibe vereinigte Schlammige der Speise, wie erstaunlich es für ihn war, hinterließ Wasser. Deshalb ist die Selbständigkeit das Gute über allem.
13. Kapitel
(1)Einige aber von den übeltäterischen Dämonen stellen Fallen auf andere Weise, sie erscheinen auch nicht am Anfang, so dass es keinen Eifer gegen sie geben kann, zur rechten Zeit aber werden sie unter dem Vorwand des Zornes wegen der Liebe oder etwas anderem schädigen sie , sei es mit einem Schwert oder einer Schlinge oder einem Abhang oder etwas anderem, plötzlich den Leib, und am Ende stellen sie die zu bestrafenden von ihnen betrogenen Seelen der Erhängten hin, wie gesagt, in das reinigende Feuer. (2) Andere aber, die auf andere Weisen nicht zur Heilung für uns gefangen werden, sind durch die Überlegungen der übeltäterischen Dämonen Betrogene wie diejenigen, die dies durch ihre Götter erleiden wegen der Sorglosigkeit ihnen gegenüber, welche sie durch Opfer verändern können, denn wir sollen nicht zu ihnen hintreten, sondern (sie) im Gegenteil fliehen und hassen. Ebenso hassen und fliehen auch sie die, welche mehr Mitleid haben und verfolgen sie wegen einer Wohltat.
14. Kapitel
(1)Die uns hassen und fliehen stellen also fallen, ohne zu wissen, woher das Gegenteil ihrer Rettung geschieht; Weder wir können sie, die der Rettung nicht zustimmen, zwingen (da wir jetzt keine derartige Macht gegen sie haben), noch können sie selbst von sich aus die bösen Überlegungen des Dämons erkennen (sie wissen nämlich nicht, woher sie ihnen die bösen Überlegungen eingeben). (2) Es sind aber diejenigen, vor welchen sich die Dämonen, nachdem sie in welcher Gestalt sie wollen, erschienen sind, fürchten. (3) Wenn sie aber auch den Kranken Heilung verordnen und so den zuvor Betrogenen die Ehre der Götter erstatten und verbergen, dass es eine Menge Dämonen gibt, aber nicht vor euch, die ihr Geheimnis kennen, um dessentwillen sie Derartiges tun, sich selbst aber gegen die, welche Macht haben, im Traum verwandeln. (4) Und diejenigen fürchten sie, an denen sie sich bereichern und Opfer fordern und befehlen, gemeinsam zu essen, so dass auch ihre Seelengemeinsam trinken.
15. Kapitel
(1)Wie nämlich die furchtbaren Schlangen die Sperlinge mit ihrem Atem heranlocken, so locken sie die Teilnehmer an ihrem Tisch[05] zu ihrem eigenen Willen, indem sie sich im Traum in die Bilder ihrer Vorstellungen verwandeln, so dass sie den Irrtum vergrößern,( nachdem sie von Speise und Trank mit ihrem Verstand vermischt haben), (2) Weder ist nämlich ein Götzenbild lebendig noch der Atem[06] göttlich, aber der Schlangendämon machte sich die Gestalt zunutze. (3) Wie vielen anderen sind sie[07] im Traum erschienen und anderen in Wirklichkeit begegnet, so dass sie das im Traum (Erschienene) verglichen, und stimmten sie etwa überein? (4) So dass jener Traum keine Erscheinung ist, sondern ein Erzeugnis des Dämons oder der Seele, welche bei gegenwärtigen Befürchtungen oder einer Begierde die Bilder liefert; Wenn sie nämlich aus Furcht die Vernunft geschlagen hat, gebiert sie die Bilder durch Träume.(5) Wenn ihr aber meint, dass die noch atmenden Götterbilder Derartiges bewirken können, dann haltet sie für angemessen, dass sie langsamer oder leichter sind, indem ihr sie auf einen Balken gleich einem Messstab stellt, das Gleichgewicht auf verschiedenen Wagschalen haltend, und wenn es so geschieht, atmen sie noch; aber das geschieht nicht; (6) Wenn es aber geschieht, dann ist dies noch lange kein Gott Das kann nämlich auch mit einem Finger eines Dämons geschehen. Auch Würmer werden bewegt und werden nicht Götter genannt.
16. Kapitel
(1)Denn zu den dunklen Vorstellungen bildet die Seele eines jeden die Bilder der Dämonen ab, und nicht die sogenannten Götter erscheinen, bei den Judäern ist es einleuchtend, dass sie nicht erscheinen. (2) Doch wird einer sagen:` Wie bringen also die das Zukünftige zur Sprache, die voraussagen? ´Und dies ist eine Lüge. (3) Setze voraus, dass es Wahrheit ist, dann ist so etwas niemals ein Gott; was er nämlich weissagt, ist kein Gott; denn auch Drachen weissagen, aber wenn sie von uns wie Dämonen beschworen werden, werden sie verjagt. (4) Doch wird einer sagen: ` Für einige befehlen sie Heilungen.´ Es ist eine Lüge. Setze aber voraus, dass es sich so verhält, ist so etwas niemals ein Gott. Die Ärzte heilen nämlich viele und sind keine Götter. (5) ` Aber´ (sagt er) `Ärzte heilen jene nicht gänzlich, denen sie ihre Sorgfalt angedeihen lassen, sie heilen aber auch als Geschäftsleute. (6) Aber die Dämonen kennen wahrhaftig die für jedes Leiden angemessenen Hilfen; deshalb können die dabei stehenden Ärzte heilen, und es ist möglich von Menschen geheilt zu werden, aber auch Zaubereien und Erscheinungen wurden einst von selbst geheilt, dann schrieben sie nach langer Zeit die Heilungen auf, um sich selbst als Urheber anzugeben.
17. Kapitel
(1)Beanspruchen sie deshalb die Heilungen? Wenn sie alles können, warum haben sie aber die Heilung nicht vollzogen, ohne etwas darzubringen? (2) Warum teilen sie einigen, die ein Gelübde abgelegt haben, die Heilungen zu, mit einigen aber beraten sie sich nicht, wenn es Zeit ist und sie vertrauter sind? So geben sie Versprechen ab, wenn die Heilung von selbst geschehen wird, damit sie sich selbst einen Namen machen. (3) Andere aber, die, nachdem sie bedacht und ein Gelübde abgelegt haben, von selbst gesund geworden sind, haben denen, welche sie angerufen hatten, Inschriften angefertigt und Bildwerke geschaffen. Die aber nach dem Gelübde nicht einig sind, können die Missgeschicke nicht vermeiden. (4) Wenn übrigens die Verwandten der Verstorbenen oder einige von ihnen die Missgeschicke erörtern, dann findet ihr die Missgeschicke der Wirkungen. (4) Und keiner, der sich unter ihnen hervortut, will eine Anklage gegen sie vorbringen, wobei er sich schämt und fürchtet, sondern sie verbergen im Gegenteil ihre wahrscheinlichen Vergehen.
18. Kapitel
(1)Wie viele aber lügen auch prophetische Aussprüche und Heilungen, die sie vollbracht haben und bekräftigen es mit Eiden? (2) Wie viele aber haben sich selbst für Lohn verdingt, wegen einiger Gedanken auf sich genommen, etwas zu erleiden und haben es so bekannt gemacht, ihr Leiden der Abneigung wiedergegeben und sagen, dass sie die Heilung vollbracht haben, damit sie das Verehrungswürdige inschriftlich festschreiben? (2) Was aber ist von ihnen von Anfang an mit Zauberkünsten vollbracht worden, so dass es Traumdeuterei und Weissagung ist? Und ebenso wird auch dies für lange Zeit nicht übereinstimmen. (4) Wie viele aber zaubern, weil sie dies fest machen wollen? Wenn übrigens etwas nicht zauberisch oder schmeichlerisch ist, dann ist es Gott.
19. Kapitel
(1)Gott kann nämlich alles. Er ist gut und gerecht, jetzt für alle langmütig, damit diejenigen, die das bereuen wollen, was sie Böses getan haben, und zu Bürgern gemacht werden an dem Tage, an dem das All gerichtet wird und sie nach Würdigkeit genießen werden. (2) Beginnt deswegen als Gott, der Ursache der guten Erkenntnis, Gehorsame, euren bösen Begierden und Gedanken zu widersprechen, damit ihr den ersten und rettenden Gottesdienst, welcher der Menschheit gegeben wurde, ausrufen könnt. (3) So wird für euch nämlich sofort das Gute aufgehen, wenn ihr den Versuch des Übrigen der bösen Taten verlasst. Sondern preist den Geber, der mit der Herrschaft des Friedens diejenigen einsetzt, welche die unaussprechlichen Güter genießen. (4) Da ihr aber mit dem nie versiegenden Fluss oder der Quelle wie in einem Meer gewaschen seid, könnt ihr nicht nur die Geister in eurem Inneren vertreiben, sondern ihr werdet auch als nicht mehr Sündigende und unzweifelhaft an Gott Glaubende die bösen Geister und gefährlichen Dämonen Anderer mit furchtbaren Leiden vertreiben. (5) Manchmal werden sie aber allein durch euren Anblick vertrieben werden; sie kennen nämlich diejenigen, die sich Gott übergeben haben. Deshalb fürchten sie sich und werden erschreckt fliehen, wie ihr gestern gesehen habt, dass ich mich nach der Unterredung hingestellt hatte, um zu beten, das Leiden durch die Verehrung beim Gottesdienst laut aufschrie und nicht eine kurze Stunde aushalten konnte.
20. Kapitel
(1)Meint also nicht, dass wir, die wir von anderer Natur sind, deswegen die Dämonen nicht fürchten. Wir haben nämlich dieselbe Natur, aber nicht (denselben) Gottesdienst. (2) Deshalb nicht mehr von uns, sondern weil wir im Allgemeinen besser sind und ihr dergleichen geworden seid, sind wir nicht neidisch, sondern geben im Gegenteil des Rat, da wir wissen, dass ihr mit Gott vertraut seid, hat dies alles Vorrang und wird gefürchtet.
21. Kapitel
(1) Auf solche Art wissen nämlich die unterstellten Soldaten des Caesar einem Chiliarchen wegen der erhaltenen Vollmacht des Gebers Ehre zu erweisen, so dass er denen die da stehen, sagt: Komm! Und er kommt, und einem andern: Geh! Und er geht.[08], (2) so auch der, welcher sich Gott übergeben hat, der Glaubende, wird, wenn er nur spricht von den Dämonen und Leiden gehört, und die Dämonen weichen, obwohl sie viel stärker sind als diejenigen, welche befehlen. Mit unsichtbarer Kraft unterwirft er jeden Verstand, den er will. (3) Wie nämlich viele Fürsten den Caesar gefürchtet haben, der ein Mensch ist, mit vielen Heeren und Kriegen, während sich das Herz eines jeden sich bemühte, das Bild (des Caesar) mehr als alle zu verehren ( nach Gottes Willen kennt nämlich das in Furcht dienende All den Grund nicht), so fürchtet und flieht er auch den, der bei Gott Zuflucht nimmt und den gerechten Glauben, wie alle die Leidenschaft erregenden Geister sein Bild, das sie in ihrem Herzen tragen, auf einem natürlichen Wege gefürchtet haben.
22. Kapitel
(1)Aber auch wenn euch alle Dämonen samt allen Leiden fliehen, gibt es daran allein nichts zu freuen, sondern wegen des Wohlgefallens, dass eure Namen als die von immer Lebenden aufgeschrieben sind[09], (2) so freut sich auch der göttliche heilige Geist, dass ein Mensch den Tod besiegt hat; denn das Fliehen der Dämonen geschieht zur Heilung eines andern. (3) Dies sagen wir aber nicht, um zu bestreiten, dass man anderes helfen soll, sondern daß diejenigen, die sich selbst benebeln, deswegen sorglos sein dürfen. (4) Aber Dämonen fliehen einige gesetzlose Männer wegen des geehrten Namens und legen sich in den Hinterhalt, was er genossen und was er erfahren hat. (5) Wer aber genossen hat, wie wegen der Gerechtigkeit zuvor geehrt, kennt die Bosheit der Dämonen, (und zugleich hat er den Namen geehrt und durch die Flucht den Gottlosen zur Meinung Gerechtigkeit gebracht, dass er nicht mehr vorgibt, die Gesinnung zu ändern) der aber erfahren hat, wie mit einem Frommen, der genossen hat, umgegangen wird, indem er sich für das gleiche Gemeinwesen bemüht, geht zugrunde, (6) Zuweilen heucheln auch die nicht mit Gott Verbundenen, dass sie Eide meiden, so dass diejenigen, die betrogen haben, dasjenige, was sie wollen, verlieren.
23. Kapitel
(1)Und wir wollen, dass ihr dies wisst, dass, wenn sich einer nicht freiwillig den Dämonen als Sklave ausliefert (um es kurz zu sagen), der Dämon ihn nicht wegen seiner Vollmacht hat. (2) Wenn ihr den einzigen Gott verehrt und euch vom Tisch der Dämonen[10] fernhaltet und Gerechtigkeit mit Menschenfreundlichkeit annehmt und getauft seid unter der dreimalseligen Anrufung zur Vergebung der Sünden, so weit ihr könnt, euch dem Vollkommenen der Heiligkeit hingebt, könnt ihr gerechnet werden zu den von der ewigen Strafe Befreiten und Erben ewiger Güter.” (3) Nachdem er das gesagt hatte, befahl er den von Leiden Gequälten heranzutreten, und so traten viele zusammen Gekommene durch die aus der Bekanntschaft der gestern Geheilten heran; als er ihnen aber die Hände aufgelegt und gebetet hatte, wurden sie sofort geheilt, und er gebot ihnen, am Morgen zusammen zu sein, und er wusch sich, nahm Nahrung ein und schlief.
Übersetzt von Dr. Hans Jochen Genthe 2013
[01] V: Gal 4,8
[02] V: II.Petr 3,6
[03] V: Gen 10,6 – 20
[04] E: Hier liegt ein Wortspiel zugrunde: Aus dem Namen Zoroaster (Ζοροαστηρ) wird auf αστηρ = Stern geschlossen
[05] V: I.Kor10,21
[06] E: Hier wie Vers 1 steht das Wort πνευμα (spr. pneuma), das sowohl „Atem“, „Wind“ wie auch „(göttlicher) Geist“ bedeuten kann. So erklärt sich der Sinnzusammenhang von Vers 1 und Vers 2
[07] E: Die Götzenbilder
[08] V: Matth 8,9 = Luc 7,8
[09] V: Luc 10,2o
[10] V: I.Kor 10,21