Die weiteren Mosebücher erzählen die Geschichte der zwölf Stämme vom Auszug aus Ägypten bis zum Tode des Mose im Ostjordanland, im Lande der Moabiter. Dabei fallen Parallelen zwischen dem II. und dem IV. Buch Mose auf:

II.Mose IV. Mose
Ägypten – Wüste – Sinai Sinai – Wüste – Moab
12 Pesach 9,1-14:
16 Manna und Wachteln 11,1-9.31-35
17 Wasser aus dem Felsen 20,1-13
18 Ämtereinsetzung 11,10-30
32 Götzendienst 2

Parallelen gibt es auch in anderen erzählenden Partien, nämlich hinsichtlich der Bedrohungen, denen das wandernde Gottesvolk ausgesetzt ist. Es gibt Bedrohungen von innen und von außen

II.Mose IV.Mose
Von außen von innen von außen
Ägypten Murren Moab und Edom Murren
(1-12) (16-17) (20,14-24,25) (11-14;16-17)
Amalekiter Götzendienst Midianiter Götzendienst
(17,8-16) (32) (31) (25)

Dabei ist zu bedenken, daß dasjenige, was im II.Buch Mose steht, vor der Gesetzgebung am Berge Sinai geschehen ist, was dagegen im IV.Buch Mose steht, ist danach vorgefallen. Das bedeutet gerade hinsichtlich der Verfehlungen, das Murren und den Götzendienst, daß diese nach der Gesetzgebung (IV.Buch Mose) schwerer wiegen als vorher (II.Buch Mose). Hier wirkt für die Redaktoren des Pentateuch vor 2400 Jahren das Nachdenken über das Exil nach, nämlich darüber, weshalb Gott sein Volk so gestraft hat. Die Antwort ist klar: es hat sich gegen seinen Gott aufgelehnt. Das wird an den Vätern in der Wüste gezeigt. Wie die Väter, so hat Gott auch sein Volk hart gezüchtigt, aber nicht aufgegeben. Seine Gnade hat Israel als Volk Gottes bewahrt.

Damit haben wir erst einmal die wichtigsten erzählenden (narrativen) Abschnitte im II. und IV. Buch Mose ins Auge gefasst, nicht aber die gesetzlichen Teile, die in diesen Büchern stehen, und auch nicht das III.Buch Mose, das im Wesentlichen nur gesetzliche Aussagen enthält. Auch das V.Buch Mose ist noch nicht berührt worden, das ohnehin eine Sonderstellung einnimmt, auf die später einzugehen ist.