Einleitung

Der Name dieses Gottessprechers lautet genau Hoschea ben Beeri. Damit wissen wir auch, wer sein Vater war, aber alle weiteren Lebensumstände sind uns unbekannt. Es gibt die Vermutung, dass er zu einer levitisch-prophetischen Oppositionsgruppe gehört habe. Seine Wirksamkeit muss sich in den Jahren 750 bis 722 abgespielt haben. Er lebte im Königreich Israel, das sich nach Salomos Tod im Jahre 926 vom Königreich Juda getrennt hatte. Während in Juda bis zuletzt immer Nachkommen Davids regierten, lösten sich im Königreich Israel die verschiedenen Herrscherfamilien ab, was meist mit Palastrevolutionen und Königsmorden einherging. Hoschea ben Beeri ist der Zweite der klassischen Prophetie, also der Reihe derjenigen Gottessprecher von denen uns Schriften vorliegen. Eröffnet wurde die Reihe durch Amos. Hoschea ist der einzige Schriftprophet, dessen Heimat das Nordreich, das Königreich Israel war. Alle anderen Schriftpropheten stammen aus dem Königreich Juda. Das gilt auch für Amos, der aber in Israel gewirkt hat.

Als Hosea mit seiner Verkündigung begann, regierte in Israel Jerobeam II. (787 –247 v. Chr.). Er hat das Königreich ausgedehnt (II.Kön 14,25 –28); es muss auch eine Zeit des Wohlstandes und der inneren Ruhe gewesen sein, zumal es gerade einmal keine Bedrohung von außen gegeben hat. Doch II.Kön 14, 24 wird missbilligend bemerkt, dass er „tat, was Jahwe missfiel”, indem er nämlich die Sünden Jerobeams I. wiederholte, nämlich der Verehrung alt-kanaanäischer Gottheiten Raum gab. Gerade dagegen wird sich die Verkündigung Hoseas wenden. Jerobeam II. war der Enkel und zweite Nachfolger Jehus. Dieser hatte als Befehlshaber der Streitwagen im Jahre 845 auf Betreiben des Propheten Elisa den König Joram stürzte und in dessen ganzer Familie in und um Jisreel ein Blutbad anrichtete. Daß Jahwe diese Blutschuld einfordern wird, verkündet Hosea 1,4 – 5. Jerobeam II. starb 747 und sein Sohn Sacharja folgte ihm auf dem Thron (II.Kön 14,29). Der regierte aber nur ein halbes Jahr. Er wurde von Schallum ben Jabesch ermordet, und der riss die Herrschaft an sich,(II.Kön 15,10) konnte sich ihrer allerdings nur einen Monat lang erfreuen. Denn Menachem ben Gadi ermordete ihn und trat die Nachfolge an (II.Kön 15,14). Auch von all diesen Königen wird gesagt, dass sie taten, was Jahwe missfiel, dass also auch sie die Verehrung der kanaanäischen Gottheiten zuließen. Das gerade war der entscheidende Angriffspunkt der Predigt Hoseas.

Während in Israel ein Komplott dem andern folgte Hos 8,4), braute sich über diesem kleinen Königreich wie auch über den benachbarten Staaten eine große Gefahr zusammen. Die kam aus dem militanten Assyrien. Zwei Jahre nach dem Tod Jerobeams II: hatte dort Tiglat-Pileser III. (assyrisch: Tukulti – apil – Eschaarrah) den Thron bestiegen. Unter seinem babylonischen Thronnamen Phul erscheint er im Alten Testament (II.Kön 15,19; I.Chr 5,26). Er setzte die Eroberungen seiner Vorgänger fort. 740 bis 738 unterwarf er die syrischen Königreiche. 738 leistete Menachem Tributzahlungen an die Assyrer (II.Kön 15,19, ebenso in den assyrischen Annalen)). Die assyrischen Annalen berichten, dass auch Usija von Juda (Azrijau von Jaudi) im gleichen Jahr Tribut gezahlt habe. Das assyrische Eponymenverzeichnis führt für das Jahr 734 einen Feldzug Tiglat -Pilesers nach Phönizien an, also in das Küstengebiet Kanaans bis in den Süden. Menachems Sohn Pekachja regierte zwei Jahr nach dem Tode seines Vaters, dann wurde er von Pekach ben Remalja in seiner Residenz in Samaria (hebräisch „Schomron”) ermordet. Nun war Pekach König von Israel.

Gemeinsam mit Rezin von Damaskus und wohl noch mit anderen Kleinkönigen Syriens erhob er sich gegen Assyrien. Ahas von Juda aber beteiligte sich an dieser Erhebung nicht, weshalb die Verbündeten gegen Jerusalem marschierten (II.Kön 15,37; Jes 7,1 –6). Die Verbündeten wollten der Herrschaft der Dynastie Davids ein Ende bereiten und einen Syrer zum König von Juda machen (Jes 7,6). Diese Vorgänge sind der syrisch-ephraimitische Krieg, den aber die Verbündeten nicht gewannen (II.Kön 16,5), obwohl sie Ahas in arge Bedrängnis brachten (Hos 5,8 – 11). Der wandte sich um Hilfe an Tiglat – Pileser und schickte ihm auch Geschenke, um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen (II.Kön 16,7- 8). Der Assyrerkönig zog sogleich gegen die Aufrührer, ließ Rezin von Damaskus umbringen und die Einwohner nach Kir deportieren (II.Kön 16,9). Bei den Einwohnern wird es sich nicht um die Bauern, sondern um die städtische Oberschicht, vielleicht auch um Handwerker gehandelt haben. Ebenso verfuhr er in Israel. Dieses Königreich bestand dann nur noch aus der Hauptstadt Samaria und deren weiterer Umgebung (II.Kön 15,29). Die Unterwürfigkeit des Königs Ahas ging so weit, dass er einen assyrischen Altar, den er in Damaskus gesehen hatte, im Tempel in Jerusalem an Stelle des dort stehenden Barndopferalters errichten ließ, d.h. nun wurde in Jerusalem der assyrische Kult eingeführt.

Vermutlich war es dieser Misserfolg Pekachs, der eine Verschwörung unter Hoschea ben Ela auslöste. Pekach wurde ermordet, und Hoschea ben Ela nahm von 732 an seine Stelle ein (II.Kön 15,30; 17,1 – 2). Nun hat sich wohl aufs Neue bei den unterworfenen syrischen Königen und bei Hoschea ben Ela Widerstand geregt haben. Verbindungen nach Ägypten wurden geknüpft, die Tributzahlungen eingestellt. Salmanassar V., der 726 die Nachfolge Tiglat – Pilesers angetreten hatte, marschierte gegen Israel, deportierte Teile der Bevölkerung, nahm Hoschea ben Ela gefangen und belagerte Samaria drei Jahre lang. Salmanassars Nachfolger Sargon konnte die Stadt dann erobern. Das war das Ende des Königreichs Israel im Jahre 722/ 21. Den Fall der Hauptstadt scheint Hosea nicht mehr erlebt zu haben. Es ist also die Zeit, zu der nach heute allgemein verbreiteter Annahme Homer seine beiden großen Epen geschrieben hat, erst die Ilias, dann die Odyssee.

Seine Verkündigung richtet sich ganz besonders gegen den um sich greifenden Götzendienst, also den Kult der kanaanäischen Baalim, und dabei besonders gegen die Oberschicht, die diese Kulte förderte. Wie weit nun tatsächlich die heidnischen Götter unter ihrem Namen verehrt wurden oder ob es sich nominell weiterhin um den Jahwe –Kult ging, der aber mehr und mehr in Formen des Baals – Kultes begangen wurde, wie z.B. mit kultischer Prostitution, das lässt sich schwer entscheiden. Für Hosea war es auf alle Fälle Götzendienst. Die kanaanäischen Gottheiten sind seit einigen Jahrzehnten durch die Keilschriftfunde im syrischen Ugarit bekannt, und es zeigt sich, dass sie das waren, was die Andeutungen im Alten Testament auch sagen: es waren Gottheiten von Blut und Boden. Sie hatten für die Fruchtbarkeit des Bodens, des Viehs und der Menschen zu sorgen, und dafür wurden sie mit Opfern versorgt, aber zu diesen Kulten gehörten auch – für israelische Vorstellungen – unsittliche Veranstaltungen, wie eben die Prostitution, Einritzungen in die Haut (Hos 7,14) u.a..

Er hat nicht nur gegen diesen Götzendienst und die dafür Verantwortlichen in der Regierung und der Priesterschaft gepredigt, sondern die Folgen angekündigt, die bevorstehende Katastrophe als Gericht Gottes. In verschiedener Hinsicht ist das eine bemerkenswerte Wendung. Sah man sonst in einer Niederlage eine Schwäche der eigenen Gottheit oder der eigenen Gottheiten gegenüber den stärkeren Göttern der Sieger, denen man sich nun zu beugen hatte – der Altarbau des Königs Ahas von Juda ist ein Beispiel dafür – so führt Hosea und in seiner Folge auch die spätere Prophetie die nationale Katastrophe auf das Eingreifen des eigenen Gottes, also Jahwes zurück, der sein ihm untreu gewordenes Volk für diese Untreue heimsucht. Hosea und die anderen bedeutenden Gottessprecher treten zu dem Zeitpunkt auf, zu dem Gott das Gericht unabänderlich beschlossen hat. Es gibt kein Zurück mehr. Volk und Obrigkeit sollen ihre Untreue erkennen, aber abwenden können sie das Unheil nicht mehr. Wohl aber gibt es auch Verheißungen des Heils, das jedoch jenseits der Katastrophe liegt. Diese andere Sicht Gottes, des Unheils und des Heils unterscheidet die prophetische Verkündigung von allem, was wir von den orientalischen Religionen kennen. Hinter dieser großen Strenge aber ist trotz allem die unwandelbare Liebe Jahwes zu seinem Volk verborgen.

Hosea scheint die von ihm angekündigte Katastrophe, den Fall Samarias und das Ende des Königreiches Israel nicht mehr erlebt zu haben. Jedenfalls ist davon in seinen uns überkommenen Predigten nichts zu merken. Die Niederschriften sind aber – in vielleicht noch ungeordnetem Zustand – von seinen Anhängern, die ins Königreich Juda fliehen konnten, dorthin gebracht worden. Hier wurden sie fortgeschrieben. Sie sollten Führung und Volk von Juda davor warnen, dass es ihnen nicht so erginge wie den Brüdern im Norden. Auch sonst ist an den Schriften Hoseas manches erweitert, fortgeschrieben worden. Die Forschung ist sich aber nur darüber einig, dass dasjenige, was sich auf Juda bezieht, aus der Zeit nach dem Fall Samarias, also aus der Zeit nach Hosea stammt. Was von den übrigen Teilen auf Hosea selbst zurückzuführen, was aber spätere Erweiterung ist, dafür gibt es sehr unterschiedliche Vorschläge. Damit hängt natürlich auch das Problem der Ehegeschichte Hoseas und des Ehebruchs seiner Frau zusammen. Ist das Ganze ein Gleichnis oder ist es die wirkliche Geschichte der Ehe dieses Gottessprechers? Auch hier gehen die Meinungen auseinander. Doch: So geschehen oder nicht, in dieser Geschichte ist die Geschichte Jahwes mit seinem ungetreuen Volk abgebildet, eine Geschichte der verschmähten Liebe Gottes zu seinem Volk.

Übersetzung

Ausgangstext der Übersetzung ist die Biblia Hebraica Quinta Band 13, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2010

1. Kapitel

(1) Rede Jahwes, die an Hoschea ben Beeri erging in den tagen von Ussija, Jotam, Achas, Jechiskija, den Königen von Jehuda, und in den Tagen von Jarabam ben Joasch, dem König von Jisrael. (2) Anfang des Redens Jahwes zu Hoschea[01]; und Jahwe sprach zu Hoschea: „ Geh und nimm dir eine hurerische Frau[02] und hurerische Kinder, denn das Land hat von Jahwe weg gehurt.” (3) Und ich ging und nahm Gomer, die Tochter von Diblaim; und sie wurde Schwanger und gebar ihm einen Sohn. (4) Und Jahwe sprach zu ihm: „Nenne seinen Namen Jisreel; denn noch suche ich das Blut Jisreels wenig heim am Hause Jehus und bringe die Herrschaft des Hauses Jisrael zu Ende. (5) Und an dem Tage wird es geschehen, da mache ich mit dem Bogen Jisraels in der Ebene Jisreel[03] ein Ende.” (6) Und sie wurde noch einmal schwanger und gebar eine Tochter, und er sprach zu ihm: „Nenne ihren Namen [04]Lo Ruchama[05]; denn ich werde mit dem Hause Jisrael weiterhin kein Erbarmen[06] mehr haben, weil ich sie sehr hasse. (7) Und über das Haus Jehuda werde ich mich erbarmen und sie retten durch ihren Gott Jahwe; und ich werde sie nicht retten durch Bogen und Schwert und Krieg und Rosse und Reiter[07].” (8) Und sie entwöhnte Lo Ruchama; und sie wurde Schwanger und gebar einen Sohn. (9) Und er sprach: „ Nenne seinen Namen [08]Lo Ami[09] , denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eurige.”

2. Kapitel

(1) Und die Zahl der Söhne Jisraels wird sein wie der Sand des Meeres[10],

der nicht gemessen und nicht gezählt wird;

und es wird geschehen an dem Ort[11], an dem ihnen gesagt wurde: „ihr seid nicht mein Volk”,

da wird ihnen gesagt: „Söhne des lebendigen Gottes.”[12]

(2) Und die Söhne Jehudas und die Söhne Jisraels werden miteinander versammelt werden,

und sie werden sich ein Haupt einsetzen[13] und werden hinaufziehen aus dem Lande;

denn groß wird der Tag Jisreels sein.

(3) Sprecht zu euren Brüdern: „ [14]Mein Volk[15]”; und zu euren Schwestern: „ [16]Erbarmen”.[17]

(4) Streitet mit eurer Mutter, streitet, denn sie ist nicht meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann;

und sie soll die Hurerei aus ihrem Gesicht nehmen und den Ehebruch zwischen ihren Brüsten[18].

(5) Damit ich sie nicht nackt ausziehe und hinstelle wie am Tage ihrer Geburt;

und ich sie wie zur Wüste mache[19] und sie wie ein Land der Trockenheit mache und ich sie vor Durst umkommen lasse.

(6) Und ihrer Kinder werde ich mich nicht erbarmen, denn sie sind Hurenkinder.

(7) Denn ihre Mutter hat Unzucht getrieben, und ihre Mutter wird beschämt werden;

denn sie hat gesagt: „Ich gehe hinter meinen Liebhabern her,

sie geben mein Brot und mein Wasser. Meine Wolle und mein Leinen, mein Öl und meine Getränke[20].”

[21](8) Darum, sieh, verzäune ich ihren Weg mit Dornen;

und errichte ihre Mauer, und ihre Pfade wird sie nicht finden.

(9) Sie folgt ihren Liebhabern und sieht sie nicht,

und sie sucht sie und findet sie nicht;

und sie sagt: „ Ich will gehen und zu meinem ersten Mann umkehren,

denn damals war es für mich besser als jetzt.

(10) Und sie weiß nicht, dass ich ihr gegeben habe

Getreide und Wein und Öl[22]

Und Silber habe ich für sie gemehrt, und Gold haben sie für den Baal genutzt.

(11) darum kehre ich um, und ich nehme mein Getreide zu seiner Zeit, und den Wein zu seinem Fest;

und ich entreiße meine Wolle und mein Leinen, womit sie ihre Blöße bedeckt.

(12) Und jetzt enthülle ich ihr Scham[23] vor den Augen ihrer Liebhaber;

und niemand wird sie aus meiner Hand retten.

(13) Und ich beende alle ihre Freude, ihr Fest, ihren Neumond und ihren Ruhetag;

und jede ihrer Versammlungen.

(14) Und ich verwüste ihren Weinberg und ihren Feigenbaum,

von denen sie sagt: „Sie sind mein Hurenlohn, den mir meine Liebhaber gegeben haben;”

und ich mache sie zum wilden Wald, und die Tiere des Feldes[24] werden sie fressen.

(15) Und ich werde an ihr heimsuchen die Tage der Baalim, denen sie Rauchopfer darbringt;

und sie schmückt sich mit ihrem Ring und ihrem Schmuck und geht hinter ihren Liebhabern her;

und mich hat sie vergessen Spruch Jahwes.

(16) darum sieh, ich werde sie betören und lasse sie in der Wüste laufen[25];

und ich werde zu ihrem Herzen reden[26].

(17) Und ich gebe ihr ihre Weinberge von dort[27]

und das Tal [28]Achor[29] als Pforte der Hoffnung;

und sie wird von dort hinaufziehen[30] wie in den Tagen ihrer Jugend

und wie in den Tagen ihres Hinaufziehens aus dem Lande Mizrajim.

(18) Und an dem Tage wird es geschehen – Spruch Jahwes – : sie wird mich nennen „mein Mann”[31];

und sie wird mich nicht mehr „mein Baal” nennen.

(19) Und ich entferne die Namen der Baalim von ihr;

und sie werden ihrer Namen nicht mehr gedenken.

(20) Und an diesem Tage werde ich einen Bund mit ihnen schließen[32],

mit den Tieren des Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit dem Gewürm der Erde;

und Bogen und Schwert und Krieg werde ich wegbrechen aus dem Lande,

und ich werde sie in Sicherheit liegen lassen.

(21) Und ich werde mich mit dir für immer verloben;

und ich werde mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit[33].

(22) Und in Treue werde ich mich mit dir verloben; und du wirst Jahwe erkennen[34].

(23) Und an diesem Tage wird es geschehen, Spruch Jahwes:

ich werde den Himmeln erhören;

und sie werden der Erde erhören[35].

(24) Und das Land wird das Getreide und den Wein und die Feigen erhören;

und sie werden Jisreel[36] erhören.

(25) Und ich werde sie für mich im Lande säen, und ich werde mich der Ruchama[37] erbarmen;

und zu Lo-Ami[38] werde ich sagen: „Du bist mein Volk”[39], und er wird sagen: „Mein Gott.”

3. Kapitel

(1) Und Jahwe sprach zu mir wieder: „Geh, liebe eine Frau, die Geliebte deines Nächsten und Ehebrecherin; wie Jahwe die Söhne Jisraels geliebt hat, und sie haben sich anderen Göttern zugewandt und liebten Traubenkuchen[40]. (2) Und ich kaufte sie mir für fünfzehn Silberstücke; und ein Chomer[41] Gerste und ein Letech[42] Gerste.(3) Und ich sagte ihr: „Viele Tage sollst du bei mir wohnen, ohne Unzucht zu treiben, und du sollst keinem Mann gehören; und auch ich zu dir[43].(4) Denn viele Tage lebten die Söhne Jisraels ohne König[44] und ohne Fürst[45], und es gab keine Schlachtopfer und keine Denksteine[46] und kein Efod[47] und keine Terafim[48].(5) Danach werden die Söhne Jisraels umkehren und ihren Gott Jahwe und ihren König David[49] suchen; und sie werden Jahwe und seine Güte fürchten in den künftigen Tagen.

4. Kapitel

(1) Hört Jahwes Wort, Söhne Jisraels;

Denn es ist ein Streit Jahwes mit den Bewohnern des Landes[50],

denn es gibt keine Treue und es gibt keine Gnade und es gibt keine Erkenntnis Gottes im Lande.

(2) Fluchen und lügen und töten und stehlen und ehebrechen;

Sie reißen ein und schlagen Blut um Blut.

(3) Deshalb klagt das Land, und alles, was darin wohnt, welkt dahin

unter den Tieren des Feldes und unter den Vögeln der Himmel;

und auch die Fische des Meeres gehen ein[51].

(4) Gewiss, ein Mann soll nicht streiten, und ein Mann soll nicht richten;

und mit dir, Priester, streite ich[52].

(5) Und du stolperst bei Tage, und mit dir stolpert auch ein Gottessprecher bei Nacht;

und deine Mutter bringe ich zum [53]Schweigen.[54]

(6) Und ohne Erkenntnis muss mein Volk schweigen;

denn du verschmähst Erkenntnis und ich verschmähe dich, auch wenn du für mich als Priester amtierst,

und du hast die Weisung deines Gottes vergessen, und auch ich habe deine Söhne vergessen.

(7) Wie zahlreich sie wurden, so sündigten sie gegen mich; ihre Ehre haben sie gegen Schande getauscht[55].

(8) Die Sünde meines Volkes ernährt sie; und nach ihrer Sünde verlangt die Seele[56].

(9) Und es ergeht dem Volk wie dem Priester

und ich suche seinen Lebenswandel an ihm heim, und seine Taten bringe ich ihm zurück.

[57](10) Sie essen und werden nicht satt, sie verleiten zur [58]Unzucht und breiten sich nicht aus;

Sie haben Jahwe verlassen, um Unzucht[59] zu bewahren.

(11) Wein und Rauschtrank ergreift das Herz[60].

(12) Mein Volk befragt sein Holz[61], und seine Rute berichtet ihm[62];

denn der Geist der Unzucht führt in die Irre, und sie huren weg von ihrem Gott.

(13) Auf den Gipfel der Berge opfern sie, und auf den Höhen bringen sie Rauchopfer,

unter einer Eiche und einem Storaxbaum und einer Terebinthe[63], weil ihr Schatten gut ist;

deswegen treiben eure Töchter Unzucht, und eure Schwiegertöchter brechen die Ehe[64].

(14) Ich werde eure Töchter nicht heimsuchen, weil sie Unzucht treiben

und eure Schwiegertöchter, weil sie die Ehe brechen,

denn sie[65] gehen mit den Dirnen beiseite, und mit den Tempelhuren opfern sie;

und das unwissende Volk wird gereizt.

(15) Wenn du, Jisrael, Unzucht begehst, soll Jehuda nicht schuldig sein;

und du sollst nicht nach Gilgal[66] kommen und nicht hinaufziehen nach Beth Aven[67]

und du sollst nicht schwören „so wahr Gott lebt”!

(16) Wenn wie eine widerspenstige Kuh Israel widerspenstig ist;

wird Jahwe (sie) jetzt weiden wie ein Lamm auf weitem Feld?

(17) Gebunden an Götzenbilder ist Efraim, lasst ihn!

(18) Schluss mit ihren Zechern!

Sie huren, sie lieben Schande…[68]

(19) Ein Wind bindet sie zusammen mit seinen Flügeln; und ihre Altäre beschämen sie[69].

5. Kapitel

(1) Hört dies, Priester, und merke auf, Haus Jisrael,

und Haus des Königs, horche, denn euch gilt das Gericht;

denn ihr seid eine Schlinge für Mizpa und ein ausgebreitetes Netz auf dem Tabor.

(2)Und eine Fallgrube[70] in Setim haben sie tief gemacht; und ich bin eine Züchtigung für sie alle.

(3) Ich kenne Efraim, und Jisrael ist vor mir nicht verborgen;

Denn jetzt treibt Efraim Unzucht, und Jisrael verunreinigt sich[71].

(4) Ihre Taten lassen nicht zu, zu ihrem Gott umzukehren:

denn der Geist der Unzucht[72] ist in ihrer Mitte, und Jahwe kennen sie nicht.

(5) Und Jisraels Hochmut zeugt gegen es;

und Jisrael und Efraim straucheln durch ihre Sünde, auch Jehuda strauchelt mit ihnen.

(6) Unter Kleinvieh und Rindvieh gehen sie, um Jahwe zu suchen und finden (ihn) nicht;

er entzieht sich ihnen.

(7) An Jahwe handeln sie treulos, denn sie zeugen Söhne der Fremden;

jetzt wird ein Monat[73] sie mit ihren Erbteilen verschlingen.

[74](8) In Gibea stoßt in das Horn, in Rama in die Trompete;

schreit laut in Beth Aven[75], nach dir, Binjamin.

(9) Efraim, du wirst zur Einöde am Tage der Züchtigung;

unter Jisraels Stämmen gebe ich Wahrheit bekannt.

(10) Die Fürsten Jehudas sind es, wie sie die Grenze verrücken[76];

über ihnen gieße ich aus meine Wut wie Wasser.

(11) Unterdrückung in Efraim, zerbrochenes Recht;

denn es hat sich entschlossen, hinter dem Feind herzugehen.

(12) Und ich bin wie eine Motte für Efraim; und wie Fäulnis für das Haus Jehuda.

(13) Efraim sah seine Schwäche und Jehuda sein Geschwür,

und Efraim ging zu Aschur[77] und schickte zum großen König;

und er konnte euch nicht heilen, und er heilt euch nicht von dem Geschwür.

(14) Denn ich bin wie ein Löwe für Efraim[78], wie ein Junglöwe für das Haus Jehuda;

ich, ich zerreiße[79] und fange, ich trage weg, und es gibt keinen Retter.

(15) Ich gehe, ich kehre an meinen Ort zurück, bis ihr gebüßt und mein Angesicht gesucht habt.

6. Kapitel

(1) Kommt, wir wollen zu Jahwe zurückkehren, denn er hat uns zerrissen[80], und er wird uns heilen;

er hat uns geschlagen, und er wird uns verbinden.

(2) Nach zwei Tagen wird er uns leben lassen; am dritten Tage wird er uns aufrichten[81], und wir . werden vor ihm leben.

(3) Wir wollen erkennen, wir wollen der Erkenntnis Jahwes folgen, so sicher wie das Morgenlicht ist

sein Erscheinen[82];

und er kommt zu uns wie der Regen, und wie der Spätregen[83] das Land tränkt.

(4) Was werde ich für dich tun, Efraim, was werde ich für dich tun, Jehuda?

Eure Gunst ist wie der Morgennebel und geht wie der morgendliche Tau[84].

(5) Deshalb habe ich durch die Gottessprecher eingeschlagen, ich habe sie erschlagen[85] mit dem Spruch meines Mundes[86];

und dein Recht[87] wird als Licht hervorgehen.

(6) Denn Erbarmen[88] gefällt mir und nicht Opfer[89]; und Erkenntnis Gottes mehr als Brandopfer.

(7) In Adam[90] haben sie einen Bund gebrochen[91]; dort haben sie treulos an mir gehandelt.

(8) Gilead[92] ist eine Stadt der Übeltäter; bespurt von Blut.

(9) Wie auf der Lauer liegende Räuber ist die Bande der Priester, sie morden am Weg nach Schechem,

so haben sie eine Schandtat begangen.

(10) Im Hause Jisrael sah ich Grässliches;

dort ist Efraims Unzucht, Israel wird verunreinigt.

(11) Auch Jehuda, dir ist eine Ernte bestellt;

wenn ich die Gefangenschaft[93] meines Volkes wende.

7. Kapitel

[94]Wenn ich Jisrael heile [95]und enthüllt wird die Sünde Efraims und die Bosheit Schomrons,

denn sie haben mit Lüge gehandelt;

und es kommt ein Dieb, draußen plündert eine Feindesschar.

a href = ‚#fn96′ class=’fn‘ id=’fnref96′ title=’E: Bis Vers 7 geht es um einen Königsmord in Israel, ohne dass sich sagen lässt, um welchen es sich handelt‘>[96]Sie sagen in ihrem Herzen nicht, dass ich aller ihrer Bosheiten gedenke;

Ihre eigenen Taten umgeben sie jetzt, sie sind vor meinem Angesicht

(3) Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König und mit ihrer Verlogenheit die Fürsten.

(4) Sie alle sind Ehebrecher[97], wie ein glühender Ofen;

ein Bäcker[98] stellt das Schüren ein vom Kneten des Teigs bis zu seinem Durchsäuern.

(5) Am Tage unsres Königs[99] schwächten sie die vom Wein erregten Fürsten von Chamat[100];

seine Hand zog die Übermütigen hin.

(6) Denn sie näherten in Arglist ihr Herz wie ein Ofen;

ihr Zorn schlief die ganze Nacht,

er brannte am Morgen wie eine Feuerlohe.

(7) Sie alle glühten wie ein Ofen und verzehrten ihre Richter;

Alle ihre Könige fielen, es gab keinen unter ihnen, der zu mir rief.

(8) Efraim ist unter den Völkern, es wird geschüttelt;

Efraim ist ein Brotfladen, ohne dass er gewendet wird.

(9) Fremde fressen seine Kraft, und er merkt es nicht;

auch ist graues Haar an ihm verstreut, und er merkt es nicht.

(10) Der Stolz Israels in seinem Angesicht ist gedemütigt

und sie kehrten nicht um zu ihrem Gott Jahwe und suchten ihn bei alledem nicht.

(11) Efraim ist wie eine Taube, die sich betören lässt und kein Herz [101]hat;

Mizrajim riefen sie, nach [102]Aschur gingen sie.

(12) wenn sie gehen, breite ich mein Netz über ihnen aus,

wie Vögel des Himmels hole ich sie herunter;

als einer, der ihren Schwarm hört, züchtige[103] ich sie.

(13) Weh ihnen, weil sie vor mir fliehen, Gewalttat für sie, denn sie lehnen sich gegen mich auf;

und ich wollte sie loskaufen[104], und sie reden Lügen gegen mich.

(14) Und sie schreien in ihrem Herzen nicht zu mir, sondern jammern auf ihrem Lager;

wegen des Getreides und des Weines [105]ritzen[106] sie sich, von mir weichen sie.

(15) Und ich habe sie unterwiesen ich habe ihren Arm gestärkt;

und gegen mich planen sie Böses.

(16) Sie wenden sich an das Nichtige, sie sind wie ein Bogen der Schlaffheit[107],

sie fallen durch das Schwert ihrer Fürsten wegen des Stammelns ihrer Zunge;

dies ist ihre Verspottung im Lande Mizrajim[108].

8. Kapitel

(1) An deinen Gaumen das Signalhorn![109] Wie ein Adler über Jahwes Haus[110];

denn sie haben meinen Bund überschritten[111] und sich gegen mein Gesetz aufgelehnt.

(2) Zu mir schreien sie: „Mein Gott, wir, Jisrael, kennen dich.”

(3) Verstoßen hat Jisrael das Gute; ein Feind verfolgt es.

(4) Sie setzen Könige ein und nicht von mir[112], sie machen zu Fürsten, und ich weiß nichts;

ihr Silber und ihr Gold machen sie zu ihren Götzenbildern, darum wird es[113] zerschlagen.

[114](5) Er verstößt die Kälber von Schomron, entbrannt ist mein Zorn gegen sie;

wie lange noch werden sie nicht fähig zur Reinheit sein?[115]

(6) Denn aus Jisrael ist es, ein Handwerker hat sie gemacht, und er ist kein Gott;

denn zu Spänen wird das Kalb von Schomron.

(7) Denn Wind säen sie, und Sturm werden sie ernten;

aufsprossende Saat gibt es für ihn nicht[116], Wachstum ohne dass es Mehl schafft,

kommt es vielleicht zustande, werden es Fremde verschlingen[117].

(8) Jisrael wird verschlungen;

jetzt sind sie unter den Völkern, wie ein Gefäß an dem keiner Interesse hat.

(9) Denn sie sind nach Aschur hinaufgezogen, ein umherirrender Wildesel, der allein bleibt;

Efraim wirbt eifrig[118] um Liebhaber[119]

(10) Auch wenn ich sie unter die Völker gegeben habe, jetzt werde ich sie sammeln[120];

und in Kürze werden sie aufhören mit dem Salben des Königs, des Fürsten.

(11) Denn Efraim mehrt die Altäre für das Sündopfer;

sie sind für ihn Altäre der Sünde[121].

(12) Würde ich ihm viele Male mein Gesetz aufschreiben; wie etwas Fremdes würden sie gelten.

(13) Eilig [122] bringen sie Schlachtopfer dar[123], essen das Fleisch, Jahwe hat daran keinen Gefallen;

jetzt gedenkt er ihrer Verfehlung und sucht ihre Sünden heim, sie werden nach Mizrajim zurückkehren[124].

(14) Jisrael hat den vergessen, der es gemacht hat und baut Paläste,

und Jehuda vermehrte befestigte Städte;

und ich werde Feuer[125] in ihre Städte schicken, und es wird ihre Paläste fressen.

9.Kapitel

(1) Freue dich nicht, Jisrael im Jubel der Völker[126],

denn du hast Unzucht getrieben[127] weg von deinem Gott;

du liebst Dirnenlohn auf allen Getreidetennen.

(2) Eine Tenne und ein Kelter weidet[128] sie nicht; und Most wird sie enttäuschen.

(3) Sie werden nicht im Lande Jahwes wohnen;

Und Efraim wird nach Mizrajim zurückkehren[129], und in Aschur werden sie Unreines essen.

(4) Sie werden keinen Wein für Jahwe ausgießen[130] und ihm nicht darbringen

Schlachtopfer, wie mit Trauerbrot wird es für sie sein: alle Speise wird unrein sein;

Denn ihr Brot für ihre Seele kommt nicht in Jahwes Haus

(5) Was werdet ihr am Tage der Festversammlung tun und am Tage einer Feier Jahwes?

(6) Denn siehe, sie werden vor der Verwüstung weg gehen, Mizrajim wird sie versammeln, Nof[131] sie begraben;

was sie begehren wird sie beschämen[132], Unkraut wird sie beerben, Dorniges[133] in ihren Zelten.

(7) Kommen werden Tage der Heimsuchung, kommen werden Tage der Vergeltung[134], Jisrael wird erkennen;

Töricht ist der Gottessprecher, verrückt ein Mann des Geistes,

zur Größe deiner Verfehlung auch die Menge der Anfeindung.

(8) Efraim lauert auf meinen Gott[135] ;

ein Gottessprecher ist die Falle eines Vogelstellers auf allen seinen Wegen,

Anfeindung im hause meines Gottes.

(9) Schwere Frevel haben sie begangen wie in den Tagen Gibeas[136];

er wird ihrer Verfehlung gedenken und ihre Sünden heimsuchen.

(10) Ich habe Jisrael gefunden wie Weintrauben in der Wüste,

wie eine frühe Feige am Feigenbaum bei seinem Beginn[137] habe ich ihre Väter erblickt;

sie kamen zum Baal Peor[138], und sie weihten sich dem Schändlichen,

und sie wurden Abscheuliche wie ihr Liebhaber.

(11) Efraim ist wie ein Vogel, ihre Herrlichkeit verfliegt;

vom Gebären und vom Mutterleib und von der Empfängnis.[139]

(12) Und wenn sie ihre Söhne groß werden lassen, werde ich sie kinderlos von Menschen machen;

Denn wehe auch ihnen, wenn ich von ihnen weiche.

(13) Efraim habe ich als eine auf der Weide gepflanzte Palme angesehen;

Und Efraim muss seine Söhne zum Würger bringen.

(14) Gib ihnen, Jahwe – was wirst du ihnen geben? –

Gib ihnen einen fehlgebärenden Mutterleib und vertrocknete Brüste!

(15) Alle ihre Bosheiten in Gilgal[140], denn dort habe ich sie gehasst,

wegen der Bosheit ihrer Taten werde ich sie meinem Hause vertreiben;

ich werde sie weiterhin nicht lieben, alle ihre Fürsten sind widerspenstig.

(16) Geschlagen wird Efraim, ihre Wurzel verdorrt, sie wird keine Frucht bringen[141];

auch wenn sie gebären und ich töte die Schätze in ihrem Mutterleib.

(17) Mein Gott verschmäht sie, weil sie nicht auf ihn hören;

und sie werden unter den Völkern Flüchtlinge sein.

10. Kapitel

(1) Ein verwilderter[142] Weinstock war Jisrael, dem Frucht reifte;

je mehr es für ihn Früchte gab, umso mehr Altäre,

je besser es dem Land ging, umso bessere Steinmale.

(2) Falsch war ihr Herz, jetzt werden sie es büßen;

er wird ihre Altäre zerbrechen, er wird ihre Steinmale umstürzen.

(3) Denn jetzt sagen sie: „Wir haben keinen König ,

weil wir Jahwe nicht gefürchtet haben, und was tut der König jetzt für uns?”

(4) Sie reden Worte Flüche, Leeres, einen Bund zu schließen;

und das Gift bringt das Gericht hervor, (auf den Furchen meines Feldes[143]).

(5) Für die Kälber von Beth Aven[144] die Bewohner von Schomron fürchten;

denn darüber wird sein Volk klagen, und seine Götzenpriester werden über sie heulen,

über seine Herrlichkeit, denn die Gefangenschaft hat es genommen.

(6) Auch er wurde er nach Aschur gebracht, als Tribut für einen großen König[145];

in dem Jahr, in dem er Efraim nahm, und Jisrael schämt sich wegen seines Holzstücks[146].

(7) Vernichtet wird Schomron; sein König ist wie Reisig auf dem Wasser[147]

(8) Und vertilgt werden die Höhen von Aven, Jisraels Sünde;

Dornen und Gestrüpp werden auf ihren Altären wachsen[148];

Und sie werden zu den Bergen sagen: „Bedeckt uns!” und zu den Hügeln: „Fallt über uns!”.[149]

(9) Mehr als in den Tagen Gibeas sündigst du, Jisrael[150];

dort steht man, du wirst in Gibea nicht den Krieg gegen die Söhne des Frevels gewinnen[151].

(10) Ich begehre, dich zu fesseln;

und gegen sie werden sich Völker versammeln, da sie gefesselt sind durch zweifache[152] Verfehlung.

(11) Und Efraim war eine junge Kuh, geübt im beliebten Dreschen,

und ich legte auf die Schönheit ihres Halses[153];

ich ließ Efraim ziehen[154], Jehuda pflügte, Jaaqob zog ihm die Furchen.

(12) Sät für euch nach Gerechtigkeit[155] und erntet aus Gnade, macht euch ein Feld urbar[156]!

Und es ist der Zeitpunkt, Jahwe zu suchen[157] bis er kommt[158] und euch Gerechtigkeit regne.

(13) Gepflügt habt ihr Gottlosigkeit, Verkehrtheit habt ihr geerntet, gegessen habt ihr die Frucht der Lüge[159];

Denn du fühlst dich sicher auf deinem Wege durch die Menge deiner streitbaren Männer.

(14) Und Krieggetümmel wird sich gegen dein Volk erheben, und alle Festungen werden verheert werden,

wie Schalman[160] Beth Arbel[161] verwüstet hat am Tage der Schlacht; eine Mutter wurde über ihren Söhnen zerschmettert[162].

(15) So hat an euch Beth El[163] gehandelt wegen eurer bösen Bosheit;

in der Morgenröte wird der König von Jisrael vernichtet.

11. Kapitel

(1) Denn ein Knabe war Jisrael, und ich habe ihn geliebt[164]; aus Mizrajim habe ich meinen Sohn gerufen[165].

(2)Ich rief ihn;

da ging er von mir weg, den Baalim haben sie geopfert, und den Götzen haben sie Rauchopfer dargebracht.

(3) Und ich habe Efraim laufen gelehrt, ich nahm ihn auf meinen[166] Arm;

und sie wussten nicht, dass ich ihr Arzt bin.

(4) Mit menschlichen Stricken habe ich sie gezogen, mit Werken der Liebe,

und ich wurde für sie wie einer von denen, die ein Joch auf ihre Tiere legen;

und ich neigte mich zu ihnen, indem ich ihnen zu essen gab.

(5) Er wird nicht in das Land Mizrajim zurückkehren, und Aschur wird sein König;

Denn sie haben sich geweigert umzukehren.

(6) Und das Schwert wird in seinen Städten wüten und genug vertilgen und verzehren;

infolge ihrer Pläne[167].

(7) Mein Volk müht sich mit der Umkehr zu mir;

Nach wegen des Jochs[168] rufen sie ihn[169], gemeinsam heben sie es nicht empor.

(8)Wie, habe ich dich, Efraim weg gegeben, dich, Jisrael ausgeliefert?

Wie habe ich dich weg gegeben wie Adma[170] dich gleichgestellt mit Zeboim[171];

Mein Herz hat sich dir zugewendet[172], gänzlich wird mein Mitleiden erregt.

(9)Die Glut meines Zornes vollziehe ich nicht ich wende mich nicht dem Verderben Efraims zu;

denn Gott bin ich und kein Mann, heilig in deiner Mitte,

und ich komme nicht mit Schrecken[173].

(10) Sie gehen hinter Jahwe her, wie Löwe wird er brüllen[174];

wenn er brüllt, dann erbeben die Söhne am Meer[175] .

(11) Sie zittern wie ein Vogel, der aus Mizrajim kommt, wie eine Taube aus dem Lande Aschur;

und ich lasse sie in ihren Häusern wohnen[176] .

12. Kapitel

Sie umgeben mich mit Efraims Lüge und mit dem Trug des Hauses Jisrael;

Jehuda liegt noch im Kampf mit Gott, und mit den Qedeschen[177] ist er vertraut.

(2) Efraim weidet Wind und jagt dem Ostwind nach,

jeden Tag mehrt er Gewalttat und Lüge;

und sie schließen einen Bund mit Aschur[178], und Öl bringt er nach Mizrajim.

(3)Rechtsstreit Jahwes mit Jehuda;

man muss Jaaqob wegen seines Wandels heimsuchen und ihm vergelten wegen seiner Taten.

(4) Im Mutterleib betrog er seinen Bruder[179]; und mit Kraft stritt er mit Gott[180].

(5) Er kämpfte mit einem Engel und siegte, er weinte und flehte ihn an:

In Beth El[181] fand er ihn, und dort redete er mit ihm.

(6) Jahwe ist der Gott der Heerscharen; Jahwe ist sein Name[182].

(7)Und du wirst durch deinen Gott zurückkehren[183];

bewahre Gnade und recht, und hoffe täglich auf deinen Gott.

(8) Kenaan, in seiner hand sind die Waagen des Betrugs, er liebt es, auszubeuten.

(9) Und Efraim spricht: „ Gewiss bin ich reich[184], ich habe meine Kraft gefunden;

alle meine Mühen haben für mich keine Verfehlung gefunden, die eine Sünde wäre.”

(10) Ich bin dein Gott Jahwe von Mizrajim her[185];

noch einmal lasse ich dich in Zelten wohnen, wie in den Tagen der Festversammlung[186].

[187](11) Und ich habe zu den Gottessprechern geredet[188], und der Gesichte habe ich viele gegeben;

und durch die Hand der Gottessprecher habe ich Vergleiche angestellt[189] .

(12) Wenn Gilead[190] abgöttisch war, dann werden sie zunichte, in Gilgal[191] opferten sie den Dämonen[192];

auch werden ihre Altäre wie Steinhaufen auf den Furchen eines Ackers.

(13) Und Jaaqob war in Arams[193] Gefilde geflohen;

und für eine Frau hat Jisrael gearbeitet[194], und für eine Frau wurde er Hüter.

(14) Und durch einen Gottessprecher führte Jahwe Jisrael hinauf aus Mizrajim[195]; und durch einen Gottessprecher wurde er bewahrt.

(15) Efraim erregte Bitterkeit;

Und er[196] schüttete sein Blut auf ihn, und sein Herr vergalt ihm seine Schmach.

13. Kapitel

(1) Als Efraim Schreckliches[197]redete, war er Fürst in Jisrael;

und er war schuldig geworden durch den Baal und starb.

(2)Und jetzt fahren sie fort zu sündigen,

und machen sich ein Gottesbild aus ihrem Silber nach dem Vorbild von Götzenbildern,

ein Werk von Handwerkern ganz und gar[198];

„ihnen” – sagen sie – „opfert!” [199]Menschen[200] küssen Kälber[201].

(3)Deshalb sind sie wie die Wolke am Morgen, wie Tau, der früh aufsteigt, um zu vergehen;

wie Spreu, die von der Tenne fliegt[202] und wie Rauch aus dem Fenster[203].

(4) und ich bin dein Gott Jahwe[204] von Mizrajim her;

außer mir sollst du keinen Gott kennen, und außer mir gibt es keinen Retter.

(5) In der Wüste habe ich dich erkennt[205]; im Lande der Fieberschauern.

(6) Bei ihrem Weiden wurden sie satt, sie wurden satt und erhoben ihr Herz;

deswegen vergaßen sie mich[206].

(7) Ich wurde für sie wie ein Löwe[207]; wie ein Leopard am Wege blicke ich[208].

(8) Ich begegne ihnen wie eine ihrer Jungen beraubten Bärin und zerreiße die Verhärtung ihres Herzens;

dort fressen sie die Hunde, und das Getier des Feldes wird sie aufschlitzen.

(9) Er wird dich, Jisrael, vernichten, wer wird helfen?[209]

[210](10) Wo ist denn dein König und der dich rettet in allen deinen Städten;

und deine Richter, da du gesagt hast: „Gib mir einen König und Fürsten”?

(11) In meinem Zorn habe ich dir einen König gegeben, und ich werde ihn in meinem Zornesausbruch nehmen.

(12) Zusammengebunden ist Efraims Schuld, aufbewahrt seine Sünde.

(13) Zu ihm kommen Wehen einer Gebärenden;

es wird ein Sohn, der nicht weise ist,

denn zur rechten Zeit stellt es sich nicht ein im Muttermund der Söhne.

(14) Aus der Hand der Unterwelt werde ich sie loskaufen, aus dem Tode sie erlösen[211];

wo ist deine Seuche, Tod, wo dein Verderben, Unterwelt?[212]

Mitleid ist vor seinen[213] Augen verborgen.

(12) Denn er spaltet zwischen Brüdern[214];

Es kommt der Ostwind Jahwes, der aus der Wüste aufsteigt

Und sein Brunnen vertrocknet, und seine Quelle versiegt.

Er plündert den Schatz[215], alles wertvolle Gerät.

14. Kapitel

[216](1) Schomron ist verschuldet, denn es hat sich gegen seinen Gott erhoben;

durch ein Schwert werden sie fallen, ihre jungen Kinder werden zerschmettert werden[217], und seine Schwangeren werden [218]aufgeschlitzt.

(2) Kehre um, Jisrael, zu deinem Gott Jahwe[219]; denn durch deine Sünden bist du gestrauchelt.

(3) Nehmt Worte mit euch und kehrt um zu Jahwe;

Sprecht zu ihm: „ Nimm die Sünde völlig weg und nimm Gutes[220]!

Und wir wollen vergelten mit den Früchten unserer Lippen[221].

(4) Aschur hilft uns nicht, wir wollen nicht auf einem Pferd reiten,

und wir wollen zu einem Werk unserer Hände nicht mehr sagen `unser Gott´;

wer bei dir Erbarmen findet, ist heil.[222]

(5) Ich werde ihre Abtrünnigkeit heilen, bereitwillig liebe ich sie;

denn mein Zorn ist von ihnen abgewandt.

(6) Ich bin für Jisrael wie der Tau, er wird sprossen wie eine Lilie,

er breitet seine Wurzeln aus wie der Lebanon.

(7) Seine Sprösslinge wachsen, und es wird die Pracht des Ölbaums sein;

und sein Duft wird sein wie der Lebanon.

(8) Die Bewohner werden in seinem Schatten sitzen, sie werden leben und voll des Getreides sein[223], und sie werden sprossen wie der Weinstock;

sein Ruhm wird sein wie der des Weines vom Lebanon.

(9)Efraim, was gehen mich[224] noch die Götzenbilder an?

Ich, ich antworte und blicke auf ihn, ich bin wie eine grüne Zypresse,

von mir her wird deine Frucht gefunden.

[225](10)Wer weise ist und dies versteht, klug und es erkennt;

denn Jahwes Wege sind gerade[226], und auf ihnen gehen Gerechte,

und Sünder straucheln auf ihnen.

[01] Ü: Die Übersetzung dieses Halbverses ist ein Versuch, dem offensichtlich verstümmelten Satz einen Sinn abzugewinnen
[02] V: 3,1; Dt 23,18
[03] V: II.Kön 9,24; 10,1 – 14
[04] V: 2,3. 25
[05] E: „Erbarmungslos“
[06] V: I.Petr 2,10
[07] V: Sach 4,6
[08] V: 2,3.25
[09] E: „ Nicht mein Volk“
[10] V: Gen 22,17
[11] E: Jisreel
[12] V: Matth 5,9; Röm 9,26. 27
[13] V: Matth 5,9 Hes 37,22
[14] V: I.Petr 2,10
[15] V: 1,9
[16] V: 1,6
[17] V: Jes 11,13; Jer 3,18;
[18] V: Hes 23,16
[19] V: Offb 17,16
[20] V: Jer 44,17
[21] L: Die Verse 8 und 9 ergeben erst dann einen rechten Sinn, wenn sie ursprünglich hinter Vers 15 gestanden haben
[22] V: Dt 7,12 – 13
[23] V: Jer 13,22
[24] T: Samaritaner, Vulgata und Targum lesen hier noch: „ und die Vögel des Himmels und das Gewürm der Erde.“
[25] V: OffbJoh 12,6
[26] V: Jes 40.2
[27] Ü: Was „von dort“ besagt, ist unklar
[28] E: Achor muss südwestlich von Jericho gelegen haben, also am Zugang zum Gelobten Land
[29] V: Jos 7,24. 26; 15,7; Jes 65,10
[30] T: Statt des hier stehenden htnew („sie wird demütig sein“) folgt die Übersetzung der Konjektur htlew („sie wird hinaufsteigen“)
[31] V: Jes 54,5
[32] V: Gen 9,9 – 10; Hes 34,25
[33] V: OffbJoh 19,7
[34] V: Jer 31,34
[35] Ü: Das hier zweimal stehende Verb hne kann auch statt mit „erhören“ mit „antworten“ wiedergegeben werden.
[36] V: 1,4; 2,2
[37] V: 1,6
[38] V: 1,9
[39] V: Röm 9,25; I.Petr 2,10
[40] V: Jer 7,18
[41] E: 1 Chomer = 360 Liter
[42] E: 1Letech = 0,5 Chomer = 180 Liter
[43] T: Der letzte teil des Satzes ist so, wie er dasteht, unverständlich. Vermutet wird: „Und auch ich komme nicht zu dir“
[44] V: 8,4.10; 13,10 –11; I.Sam 8
[45] V: 7,3.16; 8,4
[46] V: Gen 28,11 – 18
[47] V: Richt 17,5; 18,14 – 20; I.Sam 23,9; 30,7
[48] V: Richt 17,5; 18,14 –20; Hes 21,26; Sach 10,2
[49] V: Jer 30,9; Hes 34, 23 – 24
[50] V: OffbJoh 8,13
[51] V: Jer 12,4
[52] T: Dieser Satzteil ist – so wie er im Text steht – unverständlich. Die Übersetzung folgt einer Konjektur
[53] Ü: Das hier stehende hebräische Wort hmd „zum Schweigen bringen“ bedeutet zugleich „vernichten“. Entsprechend bedeutet die von hmd abgeleitetet Nebenform (Niphal) hmdn „vernichtet werden“
[54] T: Der Text dieses Verses ist sehr gestört. Die Übersetzung beruht auf einer Konjektur
[55] V: Jer 2,11; Ps 106,20; Phil 3,19
[56] E: nämlich die Seele der Priester.
[57] L: Vermutlich hat der Vers 10 ursprünglich hinter Vers 8 gestanden. Der gang der Aussage ist dann klarer
[58] V: Am 2,7
[59] T: Das Wort „Unzucht“ (twnz) eröffnet im hebräischen Text den Vers 11. Es muss aber an den Schluss von Vers 10 gezogen werden. So lesen es LXX
[60] E: Das Herz ist der Sitz des Verstandes
[61] V: Jer 2,27
[62] E: Es handelt sich um Orakelpraktiken
[63] V: Hes 6,13
[64] E: Kultische Prostitution
[65] E: Gemeint sind die Ehemänner der Töchter und Schwiegertöchter
[66] V: Am5,5
[67] V: 10,5
[68] Ü: Dieser Vers bietet der Übersetzung unüberwindliche Schwierigkeiten
[69] T: Dieser textlich nicht intakte Vers (das Zeichen des Satzschlusses Soph Pasuq fehlt am Ende) ist kaum verständlich
[70] Ü: Die Wiedergabe des hier stehenden hebräischen Wortes hjxv mit „Fallgrube“ beruht auf der Etymologie
[71] V: 6,10
[72] V: 4,12
[73] T: In allen Handschriften steht das Wort vdx (Monat), was vom Sinn her unwahrscheinlich ist. Es werden deshalb die Konjekturen vdxm und vlx vorgeschlagen. Beides heißt „Eroberer“.
[74] V: Zu 5,8 bis 6,6: II.Kön 15,37; Jes 7,1 – 9
[75] V: 4,15
[76] V: Dt 19,14
[77] V: 7,11; 10,6; 12,2
[78] V: 13,7
[79] V: 6,1
[80] V : 5,14
[81] V: Matth 16,21; Luc 9,22; 24,46; Joh 5,21; Apgesch 10,40; I.Kor 15,4
[82] T: LXX: „So sicher wie das Morgenlicht werden wir ihn finden:“
[83] V: Jac 5,7
[84] V: 7,16
[85] V: Ep 6,17
[86] V: Jer 23,29
[87] T: LXX: „Mein Urteil“
[88] E: Hier steht das gleiche hebräische Wort dox wie in Vers 4, wo es mit „Gunst“ übersetzt wurde.
[89] V: I.Sam 15,22; Spr 21,3; Matth 19,13; 12,7; 23,23; Marc 12,33
[90] V: Jos 3,16
[91] E: es ist nicht bekannt, welcher Bund in Adam gebrochen worden ist.
[92] V: Richt 10,17
[93] V: Das hier stehende hebräische Wort twbv kann auch „Wende“ bedeuten
[94] V: Joel 4,1
[95] T: Dieser Anfang von 7,1 gehört an den Schluss von 6,11
[96] E: Bis Vers 7 geht es um einen Königsmord in Israel, ohne dass sich sagen lässt, um welchen es sich handelt
[97] T: Dieser Ausdruck passt nicht zu dem folgenden Bild. Eine Umstellung der Konsonanten könnte folgende Konjekturen ergeben;
1.Sie alle gleichen Bäckern,
2. Ihr Herz hält ihren Zorn zurück

[98] T: Dieser Ausdruck steht im hebräischen Text noch in der vorangehenden Zeile. Es wird aber konjiziert, dass er in die folgende Zeile gehört
[99] E: Gemeint ist ein Jubiläum der Krönung oder ein Geburtstag des Königs
[100] E: eins der syrischen Königreiche
[101] E: Das Herz ist der Sitz des Verstandes
[102] V: 5,13
[103] T: Dieses Wort ( mroya) lesen zwar alle Handschriften und Übersetzungen (LXX παιδευσω αυτουσ). Da es aber nicht in das Bild des Vogelfängers passt, ist wohl mrowa (ich fange sie) zu konjizieren.

[104] V: Ps 81,13 – 14
[105] V: I.Kön 18,28; Jer 47,5
[106] T: Die Handschriften lesen wrrigty (sie weilen als Schutzbürger), was keinen Sinn ergibt. Deshalb wird konjiziert wddigty (sie ritzen sich). Es handelt sich um rituelle Ritzungen in die Haut, durch die man die jeweilige Gottheit zum Eingreifen bewegen will.
[107] V: Ps 78,57
[108] T: Der letzte Halbvers entzieht sich jeder Deutung
[109] V: Jes 58,1
[110] V: Dt 28,49
[111] V: 6,7
[112] V: II.Kön 15,10. 14. 25. 30
[113] T: Während der hebräische Text sagt, dass Israel zerschlagen wird, beziehen LXX, Vulgata und die Syrer das Zerschlagen auf die Götzenbilder („sie werden zerschlagen“)
[114] V: Zu Vers 5 bis 6: Ex 32,20; I.Kön 12,28
[115] Ü: Diese Übersetzung entspricht zwar dem Sinn des Gemeinten, aber nicht dem Wortlaut. Dessen wörtliche Widergabe würde unverständlich sein
[116] V: Jer 12,13
[117] T: Der zweite Halbvers ist ohne Konjekturen nicht zu übersetzen. Die hier gebotene Übersetzung ist nur eine von verschiedenen Möglichkeiten.
[118] T: Den hier stehenden fraglichen Ausdruck mybha wnth geben LXX mit δωρα ηγαπησαν (sie liebten Geschenke) wieder, so auch die Syrer, die Vulgata mit munera dederunt amatoribus (sie gaben den Liebhabern Geschenke)
[119] T: Das Zeichen für den Satzschluss (Soph Pasuq) fehlt.
[120] T: Statt „sammeln“ (ubq) kann konjiziert werden buq ( Piel „abhacken“)
[121] Ü: Hier liegt ein Wortspiel vor, welches die Übersetzung nicht wiederzugeben vermag, weil das hebräische Wort ajx (spr. chata) sowohl „Sünde“ wie auch „Sündopfer“, „Sühnopfer“ bedeutet.
[122] Ü: Die Übersetzung des hier stehenden Wortes ybhbh, das anderweitig nicht zu belegen ist, stellt einen Versuch dar
[123] V: Jes 1,11
[124] V: 9,3; Dt 28,68
[125] V: Jer 17,27; Am 2,5
[126] E: Gemeint und verworfen sind die ekstatischen kanaanäischen Kultfeiern
[127] V: 1,2
[128] E: „Weiden“ im Sinne von „versorgen“, ernähren“
[129] V: 8,13
[130] E: In der Fremde könne sie weder Trankopfer noch andere Opfer darbringen
[131] E: Die ägyptische Stadt Memphis
[132] T: Diesem ersten Teil des zweiten Halbverses ist nur durch Konjekturen ein Sinn abzugewinnen
[133] V: 10,8
[134] V: Luc 21,22
[135] T: Dieser Halbvers ist textlich so verderbt, dass keine der vorgeschlagenen Konjekturen allgemeine Zustimmung gefunden hat. Die Übersetzung ist ein Versuch, dem Halbvers ohne Text-Konjekturen einen Sinn abzugewinnen.
[136] V: 10,9; Ri 19, 22 – 30; 20,13
[137] V: Luc 13,6
[138] V: Nu 25,3. 5; Dt 4,3; Ps 106,28
[139] T: Hier könnte ursprünglich die erste oder die zweite Hälfte von Vers 16 gestanden haben
[140] E: Was dort – vermutlich ist das Gilgal am Jordan gemeint – wissen wir nicht
[141] V: Luc 13,6
[142] Ü: Das Partizip qqib kann auch „ausgebreitet“ heißen
[143] T: Das Eingeklammerte stammt aus 12,12 und ist aus ungeklärten Gründen hierher geraten
[144] V: 4,15; 5,8
[145] V: 5,13
[146] E: Gemeint ist das Götzenbild
[147] T: Diese Übersetzung beruht auf einer der Konjekturen, die für diesen gestörten Vers vorgeschlagen worden sind
[148] V: 9,6
[149] V: Luc 23,30; OffbJoh 6,16
[150] V: 9,9
[151] V: Ri 20
[152] E: Dass die Sünde (des Götzendienstes) nicht nur begangen, sonder auch geduldet, nicht geahndet wurde, während die Sünde von Richter 19 in Richter 20 geahndet worden war.
[153] E: Hier kann nur ein Joch gemeint sein
[154] E: nämlich den Pflug,
[155] V: II.Kor 9,10
[156] V: Jer 4,3
[157] V: Jer 55,6
[158] T: LXX: „bis für euch die Gewächse der Gerechtigkeit kommen“; so lies II.Kor 9,10
[159] V: Ijob 4,8
[160] E: Wer Schalman war, wissen wir nicht. Manche vermuten den Moabiterkönig Salamu
[161] E: Es gibt mehrere Orte dieses Namens. Am ehesten käme der heute Irbid genannte Ort im Norden des Ostjordanlandes in Frage
[162] V: Luc 19,44
[163] Ü: Ist hier der Ort Beth El gemeint oder ist zu übersetzen „Haus Gottes“. LXX: „Haus Israel“
[164] V: Röm 9,4
[165] V: Matth 2,15
[166] T: Der hebräische Text liest „auf seinen Arm“; Die Übersetzung folgt hier LXX und Vulgata
[167] T: Das letzte Wort von Vers 6, das im hebräischen Text rätselhaft ist, wird hier auf Grund einer Konjektur übersetzt
[168] T: Eine Konjektur, die nur anders vokalisiert als der hebräische Text, den Konsonantenbestand aber belässt
[169] T: So der hebräische Text, aber sinnvoller ist die Konjektur „rufen sie mich an“
[170] V: Gen 10,19; 14,2. 8; Dt 29,22
[171] V: Gen 10,19; 14,2.8; Dt 29,22
[172] V: Jer 31,20
[173] V: KL 3,31 – 36
[174] V: Jer 23,30; OffbJoh 10,3
[175] E: Die Leute im Westen
[176] T: Andere Möglichkeit: „Ich lasse sie in ihre Häuser zurückkehren“
[177] E: Kultprostituierte
[178] V: 5,13
[179] V: Gen 25,22. 26
[180] V: Gen 32,25 – 29
[181] V: Gen 35,15
[182] V: Ps 83,19
[183] V: Jac 4,8
[184] V: OffbJoh 3,17
[185] V:13,4
[186] T: Dieses Wort deim steht zwar durchgehend in allen hebräischen Handschriften wie auch in LXX und Vulgata, gibt aber nur schwer einen Sinn. Was dort einmal gestanden haben könnte, lässt sich nicht sicher sagen.
[187] T: Dieser und der folgende Vers passt besser hinter Vers 14
[188] V: Hebr 1,1
[189] E: In Gleichnissen gesprochen
[190] V: 6,8
[191] V: 9,15
[192] T: Hier ist für myrwv (Rinder) – was hier unverständlich ist – mydvl (den Dämonen) konjiziert
[193] V: Gen 27,43; 28,5
[194] V: Gen 29,20
[195] V: Ex 3,20
[196] E: Jahwe
[197] T: Das hier stehende und nur hier im Alten Testament vorkommende, aus dem Aramäischen stammende Wort ttr bedeutet „Schrecken“, „Schreckliches“. LXX lesen δικαιωματα (Gesetze). Eine Konjektur leitet ttr von einem arabischen Wort ab, das „stammelnd“ bedeutet.
[198] V: Jes 44,10
[199] T: Nach dem Satzzeichen munach-zaqeph auf mda (Mensch) müsste mda (Mensch bzw. Menschen) zu „opfert“ gehören. Doch an Menschenopfer ist in diesem Zusammenhang nicht zu denken. Deshalb ist es besser, „Menschen“ zum folgenden Satzteil zu ziehen.
[200] Ü: Hier steht der Singular mda (Mensch), aber das ergäbe keinen Sinn. „Mensch“ muss man also wohl im kollektiven Sinn verstehen.
[201] V: 8,5. 6; 10,5. 6; 10,11; Ex 32,4
[202] V: Ps 1,4
[203] V: Jac 4,13
[204] V: Ex 20,2 – 3
[205] V: 9,10
[206] V: Dt 32,15
[207] V: 5,34
[208] Ü: Das hier stehende Verb rwva (spr. aschur) kann auch Aschur = Assyrien bedeuten. So verstehen es LXX, die Syrer und die Vulgata, nämlich „auf dem Wege nach Aschur“.
[209] Ü: Die zweite Hälfte des Verses ist so, wie sie der hebräische Text bietet unverständlich. Die Übersetzung folgt LXX
[210] V: Zu Vers 10 bis 11: I.Sam 8,5 – 9
[211] V: II.Tim 1,10; OffbJoh 20,14; 21,4
[212] V: I.Kor 15, 54 – 55; OffbJoh 6,8
[213] T: Der hebräische Text wie auch LXX lesen „vor meinen Augen“. Die Konjektur „vor seinen Augen“ ergibt aber eher Sinn
[214] T: Der Text ist gestört. Die Übersetzung folgt einer Konjektur, welche LXX entspricht. Man kann auch konjizieren: „denn er wächst zwischen Riedgras auf.“
[215] T: Obwohl „Schatz“ (ruia) am Anfang der zweiten Hälfte der Zeile steht, kann es nur Objekt von „er plündert“ (hovy) sein, ist also zur ersten Hälfte der Zeile zu ziehen
[216] E: dieser Vers bildet sinngemäß den Abschluss des 13. Kapitels
[217] V: Luc 19,44
[218] V: II.Kön 15,16
[219] V: 12,7; Sach 1,4
[220] E: Unklar ist, was die letzten beiden Wörter besagen.
[221] V: Hebr 13,15
[222] Ü: Durch eine andere Vokalisierung ist auch die Übersetzung möglich: „Weil die Waise bei dir Erbarmen findet:“ (So LXX)
[223] T: Für diesen Satzteil folgt die Übersetzung LXX, da der hebräische Text nicht übersetzbar ist.
[224] T: Hier steht „mich“ (yl), obwohl „dich“ (kl) angemessener erscheint
[225] E: Dieser Vers ist die später angebrachte Schlussbemerkung eines Weisheitslehrers zur ganzen Schrift Hoseas
[226] V: Apgesch 13,10